Oberbürgermeister Bastian Sieler besucht Johanniter-Krankenhaus Stendal
Im Rahmen seiner regelmäßigen Unternehmens- und Wirtschaftsgespräche besuchte Oberbürgermeister Bastian Sieler am Montag, dem 27. Oktober 2025, das Johanniter-Krankenhaus Stendal in der Wendstraße. Begleitet wurde er dabei von Sandra Slusarek, Wirtschaftsförderin der Hansestadt Stendal.
Krankenhausdirektor Jens Domke und Klinikmanager Karl Poersch begrüßten den Oberbürgermeister und gaben einen umfassenden Einblick in den Alltag des größten Krankenhauses der Altmark – und damit zugleich der größte akut-Gesundheitsversorger im Norden Sachsen-Anhalts.
Mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden aus unterschiedlichsten Berufsgruppen – von Ärztinnen und Ärzten über Pflegekräfte bis hin zu Technik, Verwaltung und Service – sowie 357 Betten in 14 Fachabteilungen ist das Johanniter-Krankenhaus Stendal ein zentraler Bestandteil der medizinischen Versorgung in der Region.
Im Gespräch machte Jens Domke deutlich, dass sich das Krankenhaus – trotz der insgesamt stabilen wirtschaftlichen Lage – in einem zunehmend herausfordernden Umfeld bewegt. Besonders die Gewinnung von Fachkräften, insbesondere im ärztlichen und pflegerischen Bereich, erfordert große Anstrengungen und innovative Ansätze. „Wir erleben keine Abwanderung, aber der Wettbewerb um gut ausgebildetes Personal ist in ganz Deutschland groß“, so Domke.
Als positives Beispiel für regionale Kooperationen in Stendal hob er die Zusammenarbeit mit der Hochschule Magdeburg-Stendal hervor. Studierende arbeiten gemeinsam mit dem Krankenhaus an praxisnahen Projekten, etwa im Bereich der Digitalisierung oder bei der Entwicklung von KI-Unterstützungsmöglichkeiten. Auch mit der inlingua Sprachschule Stendal besteht eine enge Partnerschaft, die insbesondere bei der Integration internationaler Fachkräfte wertvolle Unterstützung bietet.
Ein weiteres Gesprächsthema war die Finanzierungsstruktur der Krankenhäuser. Jens Domke erläuterte, dass die Vergütung nach dem DRG-System (Diagnosis Related Groups) erfolgt. Dabei wird jede stationäre Behandlung nach einem bundesweit geltenden Fallpauschalensystem abgerechnet. „Das System ist grundsätzlich leistungsorientiert, lässt aber kaum Spielraum für individuelle oder zusätzliche Leistungen, die über das Abrechnungsmodell hinausgehen“, erklärte der Krankenhausdirektor.
Neben der wirtschaftlichen Planungssicherheit sei auch der Bürokratieaufwand im Gesundheitswesen eine stetige Herausforderung – nicht nur für die Pflege, sondern ebenso für Ärztinnen und Ärzte. Hier wünscht sich das Haus langfristig eine Entlastung, um wieder mehr Zeit für die eigentliche Patientenversorgung zu schaffen.
Trotz aller Herausforderungen blickt Jens Domke optimistisch in die Zukunft: „Wir stehen wirtschaftlich solide da und sehen uns als verlässlichen Partner in der regionalen Gesundheitsversorgung. Die Wertschätzung für das medizinische Personal ist grundsätzlich groß – doch durch ein mangelndes Verständnis für die Abläufe im Hintergrund kommt es gerade in der Notaufnahme immer wieder zu Spannungen und auch zu verbalen Ausfällen. Wünschenswert wäre, dass die hohe Anerkennung, die unsere Mitarbeitenden in der Öffentlichkeit genießen, sich auch dort stärker im täglichen Umgang widerspiegelt.“
Oberbürgermeister Sieler zeigte sich beeindruckt von der Größe, der Komplexität und dem Engagement der Mitarbeitenden im Johanniter-Krankenhaus Stendal. „Das Haus ist ein zentraler Ankerpunkt für die medizinische Versorgung unserer Region. Ich danke allen Beschäftigten für ihre tägliche Arbeit und ihr Engagement für die Menschen in unserer Stadt und darüber hinaus“, so Sieler abschließend.
Bildbeschreibung v.l.n.r.: Sandra Slusarek (Wirtschaftförderung der Hansestadt Stendal), Karl Poersch (Referatsleiter Pflegemanagement und -strategie der Johanniter GmbH und Klinikmanager in Stendal), Jens Domke (Krankenhausdirektor), Bastian Sieler (Oberbürgermeister der Hansestadt Stendal)